Hornissen verlieren trotz Aufholjagd gegen effiziente Binger
Am Samstagabend mussten die VTV Hornissen in der heimischen Hornissen-Arena eine bittere, aber lehrreiche Niederlage hinnehmen. Vor rund 250 Zuschauer*innen unterlagen die Mundenheimer der HSG Rhein-Nahe Bingen mit 28:34 (14:19). Trotz einer starken Phase Mitte der zweiten Halbzeit reichte es am Ende nicht, um die clever agierenden Gäste ernsthaft zu gefährden.
Erste Halbzeit: Fehlstart und Strafen für eigene Fehler
Von Beginn an erwischte die HSG den besseren Start. Bingen spielte mit hohem Tempo, suchte konsequent den Weg nach vorne und bestrafte jeden Fehler der Hornissen sofort mit einem schnellen Gegenstoß. Die VTV hatten in der Rückzugsbewegung große Probleme, was den Gästen einfache Tore ermöglichte. Beide Teams agierten über weite Strecken in einer klassischen 6:0-Abwehr, wobei die Gäste ihre Variante deutlich defensiver interpretierten. Die VTV Mundenheim versuchte, über Eins-gegen-Eins-Situationen und Rückraumwürfe Lücken zu reißen, fand aber zu selten konsequent den Abschluss.
In den ersten zwanzig Minuten häuften sich technische Fehler im Aufbauspiel der Mundenheimer – Fehlpässe, unsaubere Kreuzung und überhastete Abschlüsse. Bingen nutzte diese Phase eiskalt aus und setzte sich auf 9:15 ab. Zwar fing sich die VTV kurz vor der Pause wieder etwas (29. Spielminute: 14:18), doch ein direkter Freiwurf von Vincent Klug zum 14:19 sorgte für Ernüchterung beim Pausenpfiff.
Zweite Halbzeit: Hoffnung und erneuter Einbruch
Nach dem Seitenwechsel steigerten sich die Hornissen Stück für Stück. Die 6:0-Abwehr stand stabiler, Keeper und Rückraum bekamen mehr Zugriff auf das Spiel. Im Angriff fanden die VTV endlich ihren Rhythmus: Wie bereits beim Auswärtserfolg vergangene Woche war der stark aufgelegte David Wolsiffer (8 Tore) erfolgreichster Torschütze der VTV. Collin Eden (4 Tore), Tim Knobel (4 Tore), Timo Naas (3 Tore) und Frederic Redmann (3 Tore) konnten ebenfalls wichtige Akzente setzen.
Durch einen drei Tore-Lauf zwischen der 43. Und 45. Spielminute konnte die VTV das Spiel endlich verknappen. Beim Stand von 23:25 bebte die Hornissen-Arena abermals auf – die Partie drohte tatsächlich zu kippen. Es folgte die Auszeit der HSG Rhein-Nahe Bingen. Diese zeigte Wirkung. Just in dieser Phase schlichen sich erneut technische Fehler und überhastete Abschlüsse ein. Bingen nutzte die Ballverluste gnadenlos aus, drehte das Tempo wieder auf und setzte sich entscheidend auf 26:31 (54. Spielminute) ab.
Späte Hektik und unschöne Szene
Kurz vor Schluss wurde es noch einmal hitzig: Tim Schmieder sah nach einer Aktion gegen den Luca Hochstetter die blaue Karte wegen Tätlichkeit und wird für mindestens ein Spiel gesperrt. Die Emotionen kochten, doch am klaren Ausgang änderte das nichts mehr – die HSG spielte den Sieg souverän herunter.
Fazit
Die Hornissen zeigten spät Moral und Kampfgeist, liefen aber über weite Strecken einem Rückstand hinterher, den sie sich durch zu viele Fehler in der ersten Halbzeit selbst eingebrockt hatten. Ein starker Gegner, der fehlerfreie Vincent Klug (16 Tore) und zu viele Tempogegenstöße machten am Ende den Unterschied.
Mit Blick auf die kommenden Spiele gilt es nun, die hohe Fehlerquote zu reduzieren und wieder zur gewohnten Kompaktheit zu finden – denn das Potenzial, solche Spiele zu drehen, ist zweifellos vorhanden.
VTV-Torschützen:
Wolsiffer (8), Eden (4), T. Knobel (4), Naas (3), Redmann (3), Schmieder (2), Y. Knobel (2), G. Rampp (2)
HSG-Torschützen:
Vincent Klug (16), Lorenzo Lang (9), Schickedanz (5), Hochstetter (2), J. Sturm (2)