Der Bann ist gebrochen!

Die meisten Zuschauer, inklusive Kommentator und Vereinsikone Patrick “Dalle” Horlacher konnten es nach dem Schlusspfiff noch nicht ganz glauben. Die VTV hatten das Spiel gegen den DJK Waldbüttelbrunn in den Schlussminuten tatsächlich noch gedreht und für ein positives, wenn auch knappes Endergebnis (29:28) gesorgt.

Die Überraschung war groß, da die Hornissen über weite Strecken der Partie einem teilweise deutlichen Rückstand hinterherlaufen mussten.      Die Gäste aus dem unterfränkischen Landkreis Würzburg bilden aktuell das Tabellenschlusslicht und man konnte spüren, dass sie nicht viel zu verlieren hatten. Dementsprechend mutig und kaltschnäuzig traten sie auf. Die VTV wollte unbedingt den ersten Heimsieg des Jahres einfahren und vor allem die eigene Sieglosserie von 3 Spielen beenden. Diesem Druck mussten die Mannen in schwarz und gelb vor allem in Halbzeit eins Tribut zollen. Nach einer ausgeglichen Anfangsphase konnte sich Waldbüttelbrunn beim 7:11 (18.) erstmals auf vier Tore absetzen.  Zuvor hatten sich die VTV durch zwei Zeitstrafen selbst in Unterzahl gebracht, was die Gäste souverän ausnutzten. Insgesamt wurden die Hornissen in der ersten Halbzeit sechs Mal des Feldes verwiesen und mussten dem Gegner somit 12 Minuten in Überzahl gewähren. Die Abwehr bekam daher keinen richtigen Zugriff auf das Angriffsspiel der Unterfranken und auch Janik Kunz und Nico Klein im Tor waren bei den freien Abschlüssen oft chancenlos. So musste man auf VTV-Seite zur Halbzeit (14:18) zu viele Gegentreffer hinnehmen. Dass man trotz Zeitstrafen und insgesamt 9 technischen Fehlern selbst 14 Tore erzielen und den Anschluss wahren konnte, war der Grund, dass das Team hoffnungsvoll in den zweiten Durchgang startete.

Nach gut sechs Minuten stellte Emanuel Novo den 19:19 (37.) Ausgleich her. Der formstarke Rechtsaußen erzielte insgesamt sieben Treffer und war damit bester Torschütze der VTV. Lange Ballstaffetten und Bewegungen in die Tiefe verliehen dem Angriffspiel mehr Durchschlagskraft und rissen immer wieder Lücken in den Abwehrverbund der Gäste. So ganz ablegen ließ sich der Spielverlauf aus Durchgang eins jedoch nicht. Vor allem die Zeitstrafen hatten es den VTV immernoch sehr angetan, sodass man sich teilweise nur zu dritt dem Angriff der Gäste stellen musste. Diese Phase schien ein Weckruf für Schlussmann Janik Kunz zu sein, der ab diesem Moment langsam heiß lief. Gegen den Spielmacher Wenzel hielt er in dreifacher Unterzahl einen völlig freien Wurf. Wenzel verletzte sich kurz darauf und konnte nicht mehr weiterspielen. Auch, wenn die Gäste sich dennoch auf 20:24 (43.) absetzen konnten, wurde Kunz im Tor mehr und mehr zum Faktor. Seine Paraden bildeten den Grundstein für eine Aufholjagd in der Schlussviertelstunde. Die phasenweise schon abgeschriebenen Hornissen erzielten in Person von Luka Wilbrandt beim 27:26 (55.) den Treffer zur ersten Führung seit der zehnten Spielminute. Zuvor hatte Tim Schmieder seine Farben mit einem Hattrick wieder in Schlagdistanz gebracht. Die Partie sollte aber erst in den letzten Sekunden entschieden werden. Nach einem Durchbruch bekam Yannick Treiber keinen Siebenmeter zugesprochen, sodass Waldbüttelbrunn mit einem Tor Rückstand den letzten Angriff des Spiels fahren durfte. Fünf Sekunden vor Schluss setzt sich der Kreisläufer der Gäste etwas zu ungestüm ab und produzierte ein Stürmerfoul. Der zeitgleiche Wurf auf das VTV-Tor wurde aber erneut von Janik Kunz vereitelt, sodass sich die Schwarz-Gelben über den ersten Heimsieg im Jahr 2023 freuen konnten.

Mit dem Erfolg haben die VTV den Grundstein für den Abstiegskampf und das letzte Saisondrittel gelegt. Der Sieg war zwar nicht schön, aber hart erkämpft und enorm wichtig. Am kommenden Wochenende reist man nun mit Selbstvertrauen zur Bundesligareserve aus Gummersbach.

Aufstellung VTV:
Janik Kunz, Nico Klein (Tor)
Tim Schmieder (4), Bastian Schleidweiler (1), Rouven Müller, Luca Seitz (3), Tom Schneider (1), Yannick Treiber (3/1), Emanuel Novo (7), Simon Schleidweiler (1), Luka Wilbrandt (2), Timo Naas, Aaron Schleidweiler (2), Thoren Pönisch (4), Marco Binnes (1)

Zeitstrafen: 16:14 Min.
Siebenmeter: 1/1:5/6
Zuschauer: 100
Schiedsrichter: Gorenflo, Mangold